Wie optimiere ich die Beleuchtung für Videokonferenzen?

Die perfekte Beleuchtung für Videokonferenzen - Feature
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Für Videokonferenzen spielt die Beleuchtung eine wichtige Rolle. Neben der Sprachverständlichkeit und Akustik ist die Beleuchtung ein weiteres wichtiges Thema für die perfekte Videokonferenz. Auch in der Fotografie und im Film ist die Beleuchtung ein bestimmendes Thema. Wir haben in diesem Blog die wichtigsten Tipps für die Optimierung der Beleuchtung im Videokonferenzraum zusammengestellt.

Nachdem Sie diesen Artikel gelesen haben, können Sie besser einschätzen, was die wichtigsten Faktoren sind, um die Beleuchtung für Videokonferenzen zu verbessern.

 

Inhalt:

 

Wichtige Aspekte für die Verbesserung der Beleuchtung für Videokonferenzen

Es gibt drei Hauptaspekte, die bei der Verbesserung der Beleuchtung für Videokonferenzen berücksichtigt werden müssen: die Lichtquelle, die Umgebung und die Kamera. Die Lichtquelle ist wahrscheinlich der wichtigste Faktor, den es zu berücksichtigen gilt. Die Art der Glühbirne, die Sie verwenden, kann einen großen Unterschied in der Qualität Ihrer Videokonferenz ausmachen. Leuchtstoffröhren geben ein weiches, diffuses Licht ab, das sich ideal für Videokonferenzen eignet.

Auch die Umgebung ist ein wichtiger Faktor, den es zu berücksichtigen gilt. Wenn Sie sich in einem Raum mit vielen Fenstern befinden, kann das natürliche Licht zu hell sein und die Kamera blenden. Wenn Sie sich in einem Raum ohne Fenster befinden, kann das künstliche Licht zu hell sein und ein Blendlicht auf der Kamera erzeugen. Auch die Kamera ist ein wichtiger Faktor, den es zu berücksichtigen gilt. Wenn Sie eine Webcam verwenden, nimmt das eingebaute Mikrofon alle Hintergrundgeräusche im Raum auf. Wenn Sie einen Camcorder verwenden, stellen Sie sicher, dass das Objektiv sauber und frei von Flecken oder Fingerabdrücken ist.

Gegenlicht vermeiden

Nicht nur die Auswahl der richtigen Beleuchtung ist entscheidend. Zunächst ist besonders wichtig, welche Lichtquellen aus dem Videokonferenzraum ferngehalten werden müssen. Das größte Problem verursacht Gegenlicht ¬– also eine Lichtquelle, die direkt gegenüber der Videokonferenzkamera auftritt. Hier ist bei der Ausstattung des Meetingraumes mit Medientechnik und dem Videokonferenzsystem besonders auf Fenster zu achten. Sofern ein Fenster direkt gegenüber der Videokonferenzkamera ist, sollte die maximale Einstrahlung der Sonne geprüft werden. Bei einer Nord-Ausrichtung sicher weniger problematisch. Eine südliche Ausrichtung kann aber – je nach Jahreszeit – zu einer starken Einstrahlung von Gegenlicht in der Videokonferenz führen.

Messung von unbeabsichtigt gestreutem und reflektiertem Licht (Falschlicht) mit einer Kamera
Messung von unbeabsichtigt gestreutem und reflektiertem Licht (Falschlicht) mit einer Kamera. (Bild: Markus Bautsch / Wikimedia Commons)

 

Das Ergebnis des Gegenlichtes ist, dass die Videokonferenzkamera das Bild nicht mehr erfassen kann. Personen im Meetingraum werden nur noch als dunkle Schatten dargestellt. Gegenlicht lässt sich natürlich bei manchen Meetingräumen nicht vermeiden. Daher ist eine passende Verdunkelung notwendig. Hier bieten sich zum Beispiel auch Vorhänge an. Neben dem Effekt der Verdunkelung wirken Vorhänge auch positiv für die Raumakustik. Alternativ hilft auch der außenliegende Sonnenschutz oder andere Jalousien.

Keine seitliche Einstrahlung

Nicht ganz so problematisch wie Gegenlicht, aber trotzdem zu vermeiden, ist die seitliche Einstrahlung in das Videokonferenzkamerabild. Hier können Sie dieselben Verdunklungsmaßnahmen nutzen; wie beim Gegenlicht. Die seitliche Einstrahlung führt dazu, dass das Videokonferenzsystem das Kamerabild nur noch teilweise erfassen kann. Die Gesichter der Teilnehmer sind dann auf der einen Seite sehr hell und auf der anderen Seite durch einen langen Schatten nicht mehr im Bild für die virtuellen Teilnehmer sichtbar. Von seitlichem Lichteinfall können auch die Kollegen im Meetingraum gestört werden. Das Ergebnis ist eine schlechtere Videokonferenz und Mitarbeiter, die sich in Meetings unwohl fühlen. Generell werden für das Wohlbefinden auch regelmäßige Pausen empfohlen, in denen Mitarbeiter gerne auch „Tageslicht tanken“ können.

 

Die perfekte Beleuchtung für Videokonferenzen - Vielleicht nicht ganz optimal
Bild: Artem / Adobe Stock

Die Position der Beleuchtung im Konferenzraum

Wenn Sie die störenden Lichtquellen im Meetingraum beseitigt haben, können Sie sich der Auswahl der perfekten Beleuchtung im Meetingraum widmen. Schauen wir uns zuerst die optimale Position der Beleuchtung an. Aus Fernsehstudios kennt man den Einsatz vieler Leuchten mit verschiedenen Winkeln. So wird die Schattenbildung im Gesicht der Sprecher vermieden. Das Konzept im TV-Studio ist auch als Dreipunktbeleuchtung bekannt. Ein ähnliches Konzept sollte auch in einem für Videokonferenzen optimierten Konferenzraum angewendet werden. Da der Nachbau einer TV-Studio-Beleuchtung im Konferenzraum meist nicht möglich ist, kommen im Konferenzraum spezielle Leuchten zum Einsatz. Diese werden in der Regel an der Decke montiert oder als Stehleuchten eingesetzt.

Weiches und diffuses Licht

Es gibt viele Arten von Beleuchtung, und jede hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. In der Welt der Lichtplanung gibt es zwei Hauptkategorien von Licht: direktes und diffuses Licht. Direktes Licht ist hart und erzeugt einen starken Kontrast, während diffuses Licht weich ist und nur wenig Kontrast erzeugt. Was ist diffuses Licht? Oder was bedeutet weiches Licht? Diese Begriffe bezeichnet man in der Lichtführung als kontrast- und schattenarmes Licht.

 

Modell für Streumechanismen in einem Volumendiffusor
Modell für Streumechanismen in einem Volumendiffusor (Bild: Florianne / Wikimedia Commons)

 

Direktes Licht entsteht, wenn eine Lichtquelle direkt auf ein Objekt strahlt. Diese Art von Licht ist hart und erzeugt starke Schatten. Der Vorteil von direktem Licht ist, dass man damit einen dramatischen Effekt erzielen kann. Der Nachteil von direktem Licht ist, dass es zu hart sein und Blendung verursachen kann. Diffuses Licht wird erzeugt, wenn ein Licht gestreut wird. Diese Art von Licht ist weich und erzeugt nur wenig Kontrast. Der Vorteil von diffusem Licht ist, dass es dem menschlichen Auge mehr schmeichelt. Der Nachteil von diffusem Licht ist, dass es schwieriger sein kann, mit ihm zu arbeiten, wenn man einen bestimmten Effekt erzielen will. Im Allgemeinen ist diffuses Licht für das menschliche Auge schmeichelhafter. Es ist auch vielseitiger und kann in einer Vielzahl von Umgebungen verwendet werden. Mit direktem Licht kann man jedoch einen dramatischeren Effekt erzielen. Die beste Beleuchtung für eine bestimmte Situation hängt von dem gewünschten Ergebnis ab.

 

Die perfekte Beleuchtung für Videokonferenzen - Weiches Licht
Bild: Archidea Photo / Adobe Stock

 

Die Leuchten im Konferenzraum sollten ein weiches und diffuses Licht erzeugen. Hier bieten sich Leuchten an, die sowohl mit direktem aber auch mit indirektem Licht arbeiten. Auch breite LED-Panels können weiches Licht mit einer großen Streuung erzeugen. Der Vorteil des weichen und indirekten Lichtes ist die geringere Schattenbildung. Die Teilnehmer in der Videokonferenz sind dann deutlich besser sichtbar. Außerdem werden unschöne „Spots“ in den Gesichtern oder auf den Köpfen der Teilnehmenden vermieden. Bei ausschließlich direktem Licht von oben wirken Teilnehmer außerdem schnell „glänzend“ auf der hohen Stirn. Das Prinzip des weichen Lichtes kennen viele Anwender auch von den beliebten Ringlichtern aus dem Homeoffice, um sich perfekt für Zoom Meetings oder Microsoft Teams Calls auszuleuchten.

Die richtige Farbtemperatur für Videokonferenzen

Was ist Farbtemperatur eigentlich? Bei der Farbtemperatur sind vor allem drei Dinge zu berücksichtigen: die Lichtquelle, das beleuchtete Objekt und die Umgebung. Jeder dieser Faktoren beeinflusst, wie wir die Farbtemperatur wahrnehmen. Die Lichtquelle ist das erste, was zu beachten ist. Verschiedene Lichtquellen haben unterschiedliche Farbtemperaturen. Glühbirnen haben beispielsweise eine niedrigere Farbtemperatur als Leuchtstoffröhren. Das bedeutet, dass Glühlampenlicht wärmer erscheint, während Leuchtstofflampenlicht kühler wirkt. Auch das beleuchtete Objekt hat Einfluss darauf, wie wir die Farbtemperatur wahrnehmen.

Wenn ein weißes Objekt von einer kühlen Lichtquelle beleuchtet wird, erscheint es wärmer, als wenn es von einer warmen Lichtquelle beleuchtet wird. Das liegt daran, dass die kühle Lichtquelle das weiße Objekt blauer erscheinen lässt, während die warme Lichtquelle das weiße Objekt gelber erscheinen lässt. Schließlich beeinflusst auch die Umgebung, wie wir die Farbtemperatur wahrnehmen. Wenn wir einen Gegenstand in einem abgedunkelten Raum betrachten, erscheint er wärmer, als wenn wir denselben Gegenstand in einem hellen Raum betrachten.

 

Farbtemperatur Beispiel
Beispiel für verschieden Farbtemperaturwerte im gleichen Bild. (Bild: Thomas Steiner / Wikimedia Commons)

 

Das liegt daran, dass das gedämpfte Licht die Farben um das Objekt dunkler erscheinen lässt, während das helle Licht die Farben um das Objekt heller erscheinen lässt. Alle diese Faktoren – die Lichtquelle, das beleuchtete Objekt und die Umgebung – beeinflussen, wie wir die Farbtemperatur wahrnehmen. Wenn Designer von diffusem Licht oder weichem Licht sprechen, meinen sie eine kontrast- und schattenarme Beleuchtung, die all diese Faktoren berücksichtigt. Diese Art der Beleuchtung wird häufig in Innenräumen eingesetzt, weil sie als schmeichelhafter gilt und eine angenehmere Atmosphäre schafft.

Auch die Farbtemperatur bzw. Lichtfarbe sollten bei der Beleuchtung im Konferenzraum einstellbar sein. Die Farbtemperatur wird in Kelvin (K) angegeben. Ein hoher Wert an Kelvin bedeutet, dass das Licht sehr blau wirkt. Ein niedriger Kelvin-Wert wirkt eher orange. Die Skala geht bis ca. 12.000 Kelvin. Für Videokonferenzräume empfehlen wir einen Wert von ca. 4.500 bis 5.500 Kelvin. Damit wird in der Regel eine natürliche Farbtemperatur erreicht, die trotzdem eine gute Sichtbarkeit der Teilnehmer ermöglicht. Die Einstellung der Leuchten sollte aber bei der Inbetriebnahme des Videokonferenzsystems nach den Gegebenheiten des Meetingraumes und auch den Vorlieben der Nutzer erfolgen. Einige Probleme mit der Farbtemperatur können in der Kameratechnik (Weißabgleich) kompensiert werden, aber am besten versuchen Sie diese Probleme direkt bei der Installation zu lösen.

Verbindung von Beleuchtung und Medientechnik

Für einen professionellen Meetingraum ist die Verbindung der Beleuchtung mit der Medientechnik ratsam. Über eine Mediensteuerung kann nicht nur die Medientechnik gesteuert werden. Auch die Beleuchtung und die Jalousien lassen sich einbinden. So können perfekte Voreinstellungen für die jeweilige Anforderung gewählt werden. Bei der Auswahl des „Pre-Sets: Videokonferenz“ fahren die Jalousien herunter, die Beleuchtung wird optimal eingestellt und die Videokonferenzkamera wählt die passende Ausrichtung. Die Nutzer des Meetingraumes profitieren so von einer einfachen Bedienung und können sich voll und ganz auf die perfekte Videokonferenz freuen.

 

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