Der Arbeitsplatz der Zukunft

Seit einigen Jahren ist ein deutlicher Trend in der Entwicklung von Organisationen und deren Art zu arbeiten und zu kommunizieren sichtbar geworden.
In den Nachrichten hören wir fast täglich von Big Data, AI, Virtual Reality und ähnlichen Buzz Words und wie diese anscheinend unsere Zukunft sowohl privat als auch geschäftlich beeinflussen werden.

Doch was bedeutet dies wirklich für Sie? In diesem Artikel wollen wir Ihnen einige unserer Prognosen zum Arbeitsplatz der Zukunft vorstellen. Wir orientieren uns hierbei an Entwicklungen die bereits sichtbar sind und vermutlich in den kommenden Jahren noch mehr an Relevanz gewinnen werden. Die folgenden Beispiele haben nicht zwingend eine Beziehung zueinander. Es ist möglich dass sich einige der Punkte mehr durchsetzen als andere.

Technische Sensorik erweitert unsere Möglichkeiten

Computer, Smartphones und AV Lösungen, wie sie in Meeting Räumen vorzufinden sind, werden zunehmend durch Hardware und Software mit sensorischen Fähigkeiten verbunden und erweitert. Was bereits durch die Touch-Revolution bei Einführung des iPhones von Apple stattgefunden hat, wird den Nutzern auch bald ermöglichen nahtlos Stimmeingabe, Handschrifteingabe, Fingerprint, und andere optische Eingaben zu Nutzen.

Shift-Left Strategie trifft nun auf Maschinen

Generische und insbesondere die Standardaufgaben von Kundendienstabteilungen werden auf Chatbots und Knowbots ausgelagert. Ein Kunde kann seine Fragen per Chat stellen und basierend auf den Kontextinformationen und hinterlegten Kundendaten, falls verfügbar, werden diese Bots versuchen eine zutreffende Antwort zu geben. Falls der Kunde mit der maschinell angefertigten Antwort nicht zufrieden ist, wird ein menschlicher Mitarbeiter aktiviert um eine bessere Antwort zu geben. Diese Antwort dann für zukünftige Anfragen in eine Datenbank abzuspeichern ist auch Teil der Evolution dieser Chatbots, bzw. Knowbots. Dies ist in Zukunft auch via Emails und Sprache möglich. Vielleicht sogar mittels virtuellen Kundendienst Avatar in der VR oder AR.

SmartOffice verbessert Arbeitsbedingungen

Vielleicht kennen Sie bereits Smart Home Geräte die einige Aufgaben bei Ihnen zuhause automatisiert und hoffentlich auch intelligent steuern können. Natürlich werden auch Büroflächen mit solchen Technologien ausgestattet. Messgeräte mit Sensoren werden Anwesenheit von Personal, Temperatur, Licht, Luftfeuchtigkeit und andere Werte erkennen und die Gebäudetechnik entsprechend justieren. Ziel hierbei ist zum einen die Kosteneinsparung als auch die Zufriedenheit und Produktivität der Angestellten. Konferenzräume sind mit Ihrem Kalender verbunden und bereiten die Technologie automatisch für die Teilnehmer vor. Falls eine Videokonferenz geplant ist, wird diese natürlich automatisch verbunden, bei Ihnen, und ebenso in den anderen Lokationen. Techniker werden nur bei technischen Problemen aktiviert und selbst dies passiert automatisch mittels maschineller Diagnose und Ticketsystem. Basierend auf den Entstörungsaktivitäten der Techniker, festgehalten mittels maschinenlesbarer Knowledge Management Datenbank, wird das System „lernen“ wie man Fehler behebt und zum Beispiel einfache Maßnahmen wie einen Neustart selbst durchführen.

Videokonferenz wird zur virtuellen Konferenz

Wegen verschiedenen physikalischen und technischen Schwierigkeiten konnte sich immersive Telepräsenz nicht durchsetzen. Jedoch gibt es bereits jetzt Ansätze von Social VR, die nur wenige kosmetische Schritte davon entfernt ist virtuelle Konferenzen zu ermöglichen. Sobald es dann auch noch eine Möglichkeit gibt VR wahrzunehmen ohne die schweren, und/oder, kabelgebundenen Headsets zu benutzen kann dies ein neuer Standard für Conferencing und Collaboration in vielen Unternehmen werden. Die Virtuelle Umgebung kann in den lokalen Systemen gespeichert sein, so das nur Mediendaten wie Audio und Video übertragen werden müssen um dadurch Bandbreite zu sparen.

Interessante Beispiele für solche Lösungen sind zum Beispiel das Lenovo Explorer Headset, die Microsoft HoloLens und die Produkte von DAQRI für Mixed Reality (Vermischung von sowohl Augmented Reality und Virtual Reality).

Soziale Netzwerke erreichen endlich volles Potential

Enterprise Collaboration Plattformen sind nichts Neues. Allerdings haben es bis jetzt nur wenige Unternehmen geschafft deren Potential auch nur annähernd auszunutzen. Status-Updates wie in Facebook und dergleichen helfen dem Unternehmen nur bedingt. Durch solche Plattformen wird es bald möglich sein Neues zu lernen, Wissen zu teilen und diese Kenntnisse und Expertise dann in Daten zu verwandeln. So kann zum Beispiel ein Mitarbeiter von der Personalabteilung schnell identifizieren welche Mitarbeiter welche Skills haben und wo man noch nachlegen sollte. Dies kann auch interessant für die Projektarbeit sein, um schnell eine Projektgruppe zu bilden ohne vorher die Hierachieleiter herauf und herab zu klettern um nach Ressourcen zu bitten und betteln.
Wenn alle Anforderungen erfüllt sind, kann man auf diesen Collaboration Plattformen dann auch Geschäftsprozesse und interne Vorgänge automatisieren (BPM). Weitergehend wird dies zur Reduktion von Emailverkehr führen, insbesondere wenn auch Dokumente auf diesen Plattformen nicht nur geteilt und kommentiert sondern auch bearbeitet werden.

Heute hier, morgen dort

Unsere Wirtschaft ist bereits sehr global orientiert. Wir können eigentlich von überall aus arbeiten. Nichts hindert uns daran Experten von irgendwo auf der Welt zu beschäftigen ohne dass diese erst umgezogen werden müssen. Das spart die Unternehmen nicht nur Mühen und Kosten, sondern ist meist auch für den Experten interessanter.

Diese Art zu arbeiten wird sich auch weiterhin ausbreiten. Die Notwendigkeit, bzw., die Wirtschaftlichkeit von Büroflächen wird bis auf ein Minimum reduziert werden. Schon heute bieten Plattformen wie Upwork nicht nur die Möglichkeit Freelancer zu suchen und zu bezahlen, sondern auch die Möglichkeit für Chat und Videokonferenz an und das nicht nur 1:1 sondern auch direkt in einer Gruppe von Teilnehmern.

Umso natürlicher und komfortabler der Umgang mit „Remote Workern“ wird, desto mehr verbessert sich auch die Adaption in dieser Manier zusammen zu arbeiten. Es gibt jetzt schon viele Unternehmen die zum Großteil Angestellte beschäftigen welche ausschließlich von zuhause arbeiten. Diese Kultur wird sich in den kommenden Jahren weiter ausbilden und die Konferenztechnologie wird sich weiter verbessern um eben diese Art zu arbeiten zu ermöglichen.

 

Über den Autor

Christopher Isak ist seit 2005 bei der GMS Global Media Services GmbH angestellt und beschäftigt sich mit aktuellen Technologien für bessere Kommunikation und Kollaboration in globalen Unternehmen sowie dem operativen Vorgängen um diese ausfallfrei am Laufen zu halten. Folgen Sie ihm auf Twitter oder verbinden Sie sich auf LinkedIn.

Quelle: IIDA / Business Insider / TechAcute